Gemeinde Garstedt
Bahnhofstraße 69
21441 Garstedt
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Bauernrechnen, Faslam, Schützenfest und: Wintermarsch. In Garstedts Jahresereigniskalender dürfte sich das zuletzt genannte Event dauerhaft verankern. Auch deshalb, weil der Wintermarsch im besten Wortsinne die Bewohner des Heidedorfes in Bewegung setzt und weil er Pforten öffnet. Initiatorin und Gemeinderatsmitglied Christine („Tine“) Lütchens zog daher auch diesmal ein positives Fazit gegenüber dem WA: „Wir haben wieder eine sehr große Unterstützung erfahren, durch die Grundstückseigentümer, aber auch durch die Sponsoren und die natürlich die Garstedter.“
Das Grundmuster des Wintermarsches ist denkbar einfach und dürfte damit zu einem nicht unerheblichen Teil des Erfolgsrezeptes sein. Die Anwohner einer Ortsstraße – den Auftakt machten 2012 die Anlieger an der frisch grundrenovierten Bahnhofstraße – öffnen ihre Grundstücke, ihre Garagen oder Carports und richten darin kleine Genussinseln ein, in denen vom obligatorischen Glühwein bis hin zum Dauerbrenner Grillwürstchen ein breites Spektrum an Leckereien angeboten wird. Um Überschneidungen zu vermeiden, wird zuvor genau festgelegt, wer was anbietet. Auch das gehört zum Ablaufprogramm: Der Wintermarsch wird zwar nicht eingeläutet, so doch aber „eingeblasen“. Dafür zeichnet seit Beginn der Veranstaltung die „Jagdhornbläsergruppe Wulfsen v. 1979“ verantwortlich, und zwar auf die Minute genau: 16 Uhr. In diesem Jahr ertönte das akustische Startsignal am Seniorenzentrum „Haus am Berg“.
Mit viel Liebe zum Detail, zum guten Geschmack und zum Geldbeutel hatten die Anwohner des Höllenberges die Speisekarten gestaltet. Sieben Stationen war insgesamt eingerichtet worden. Die Renner des Tages waren dabei „Rheinische Reibekuchen“, „Chili con Carne“, gut belegte Krabbenbrötchen oder Waffeln. Alles ging weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Kleine Gartenlauben entwickelten dabei den Charme von Ski-Hütten, aus denen verlockende Düfte drangen, die nicht nur Kinder und Erwachsene betörten, sondern auch den hochsensiblen Geruchssinn manchen Vierbeiners auf eine harte Probe stellten.
Für jeden Standbesuch erhielten die Besucher ein kleines Stempelchen auf eine Wegekarte, die, wenn sie voll war, in eine große Lostrommel geworfen wurde. Dank der zahlreichen Sponsoren konnten auch diesmal sehr interessante Preise ausgelobt werden. So winkte als Hauptgewinn eine Kettensäge. Das kann sich schon sehen und erst recht hören lassen. Doch am Ende gewinnt beim Wintermarsch das ganze Dorf: Denn es verbleibt natürlich ein Überschuss. Und dieser fließt direkt in die allgemeine Dorfverschönerung. Das kommt gut bei den Bürgern an. Am Ende des Tages waren mit dem Verlauf des Wintermarsches alle zufrieden. Bürgermeisterin Christa Beyer brachte es für sich auf diesen Punkt: „Es lief wieder super. Es ist ein kleines Dorffest, das wirklich die Menschen zusammenbringt, und zwar über alle Generationen hinweg. Das stärkt die Dorfgemeinschaft. Ich bin sicher, dass es auch 2015 wieder einen Wintermarsch geben wird. Die Anwohner der Straße „Zum Hamberg“ haben schon jetzt Interesse angemeldet.“
Eckhard-Herbert Arndt
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