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Gemeinde Garstedt
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Endlager gesucht: Um den hochradioaktiven Atommüll sicher unterzubringen, sollen die Behälter in einem sogenannten Wirtsgestein eingelagert werden. Denn dieses Wirtsgestein verfügt über Eigenschaften, die eine Ausbreitung von radioaktiven Stoffen möglichst dauerhaft verhindern soll. Dafür kommen drei Gesteine in Frage: Tongestein, Steinsalz und Granit. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) überprüft die Sicherheitsvoraussetzungen verschiedener Wirtsgesteinarten. Darüber informiert die BGE bei einer Veranstaltung des Landkreises Harburg am Montag, 3. Juli.
Die öffentliche Informationsveranstaltung findet am 3. Juli von 16.30 bis 19 Uhr im Kreishaus Winsen, Gebäude B, Sitzungssaal B-013 (Schloßplatz 6, Winsen) statt. Um möglichst vielen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen, gibt es zudem die Möglichkeit, digital über Webex an der Veranstaltung teilzunehmen. Wer vor Ort oder online dabei sein möchte, kann sich bis zum 2. Juli unter www.landkreis-harburg.de/infoveranstaltung_endlagersuche anmelden.
Bei der Veranstaltung sollen Grundsatzinformationen vermittelt werden, wie die BGE grundsätzlich an das Standortauswahlverfahren herangeht. Thematisch geht es um die Wirtsgesteinsarten Salz, Ton und Kristallin.
Zunächst referieren Nicole Schubarth-Engelschall und Lukas Pollok von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) über die „Wirtsgesteine bei der Standortsuche für ein Endlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle“. Im Anschluss stellt Dr. Sönke Reiche von der BGE vor, wie die Gesellschaft mit den Grundlagendaten umgeht. Der Vortrag trägt den Titel „Von Teilgebieten zu Standortregionen: Systematik und wirtsgesteinsspezifische Besonderheiten“.
Nach einer kurzen Pause beginnt die Podiumsdiskussion mit den Expertinnen und Experten. Ausgangsfrage für die Diskussion ist, wie der aktuelle Wissensstand über die Eignung der Wirtsgesteine bei der Endlagersuche ist. Dazu sind als weitere Gäste Professor Dr. Jan Behrmann vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung aus Kiel, Professorin Dr. Jutta Winsemann vom Institut für Geologie der Leibniz Universität Hannover und Dr. Max Wippich von der DEEP.KBB GmbH aus Hannover vor Ort. Tim Vietor von der schweizerischen Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) wird live aus Wettingen (Schweiz) zugeschaltet.
Hintergrund: Nach dem jahrelangen Streit um den Salzstock Gorleben hat der Bund die Suche für ein atomares Endlager neu gestartet. Anders als ursprünglich geplant, will der Bund den Standort aber frühestens in den 2040er-Jahren gefunden haben – ursprünglich war 2031 angestrebt. Ziel ist es, einen Standort in Deutschland für die Tiefenlagerung der hochradioaktiven Abfälle zu finden, der für eine Million Jahre die bestmögliche Sicherheit bietet. Ein erster Zwischenbericht weist bundesweit 90 Teilgebiete und damit 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland aus, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen. Darunter sind auch Gebiete im Landkreis Harburg, unter anderem der Salzstock Bahlburg, der sich von Luhdorf bis hinter Garstedt erstreckt, aber auch Teilgebiete im Tongestein (Unteres Paläogen). Welche Gebiete bundesweit tatsächlich als bestmöglicher Standort in Frage kommen, wird in den nächsten Jahren in einem mehrstufigen Verfahren geklärt. Über die Auswahl der Standortregionen entscheidet der Bundestag.
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